Name: Bobby | ||
Fotos:Beschreibung:Für ein richtiges Zuhause braucht sich ein derart alter Herr wohl nicht mehr vorstellen ? Aber auch im hohen Alter ist doch träumen noch erlaubt ! Und ich träume davon, am Ende meines nicht schönen Lebens nochmals mit lieben Menschen zusammen in einer Wohnung leben zu können, es zum ersten Mal auch im Winter richtig warm zu haben und umsorgt zu werden. Mein Herrchen und ich lebten in einem heruntergekommenen Haus, d.h., er lebte darin, ich im Garten. Das ist aus meiner Sicht schon eine Ewigkeit her. Plötzlich war er verschwunden. Seitdem stellen mir Nachbarn Wasser, manchmal Milch und Küchenreste hin. Ich lebe in einer Kiste, die kein Dach hat. Als die Temperatur weit unter den Gefrierpunkt gingen, hat man mir auch Decken in die Kiste gelegt und den Tierschutz informiert. Zunächst glaubte man, ich sei erfroren, aber dann wurde ich doch wach. Ich lief ganz schlecht, da mir in dieser Kälte alle Knochen schmerzen. Der Tierschutz erfuhr, dass mein Herrchen vor 3 Jahren plötzlich verschwunden ist, seitdem führe ich dieses Leben in Einsamkeit. Ob noch ein Wunder geschieht und echte Tierfreunde mir noch einen schönen Lebensabend bereiten ? So richtig wagt niemand an dieses Wunder zu glauben. Mir wäre aber auch schon geholfen, wenn ich Paten finden würde, damit ich in eine gute Hundepension gebracht werden könnte und nicht länger allein in der Kälte sitzen muss. 22.2.12: In den letzten Tagen ist viel geschehen: Ich sitze zwar immer noch draussen, habe aber eine isolierte Hütte und bin in Sicherheit. Ein ungarischer Tierfreund hat seinen umzäunten Garten zur Verfügung gestellt. Das grösste Problem ist derzeit meine grosse Angst vor den Menschen. Ich humpele und bekomme Schmerzmittel, aber noch lasse ich mich nicht anfassen. Der Tierschutz hat in meiner Vergangenheit ermittelt und dabei folgendes herausgefunden: Mein Herrchen war gewalttätig. Vor 4 Jahren hat der ungarische Tierschutz schon 2 meiner Kumpel bei ihm herausgeholt. Auch ich sollte mit, bin aber in Panik davon gelaufen. Die Nachbarn haben berichtet, dass er mich immer wieder massiv geschlagen hat und dabei wohl auch meine Wirbelsäule verletzt hat. Vor 3 Jahren war er plötzlich weg, er wurde verhaftet. Seitdem war ich obdachlos. Dann hat sich eine sehr nette Schweizerin um mich gekümmert und mich täglich gefüttert . Langsam hatte ich zu ihr Vertrauen aufgebaut und liess mich anfassen. Dann ging sie zurück in die Schweiz und informierte den Tierschutz, sich um mich zu kümmern. Mir hat ihr Weggang den Boden weggezogen. Als ich erkannte, dass sie weg war, bin ich auf und davon gelaufen. Im Nachbardorf wurde ich dann notdürftig versorgt. Zunächst muss ich soweit kommen, dass man mich dem Tierarzt vorstellen kann; für die Behandlung brauche ich dringend finanzielle Unterstützung und dann geht die Suche nach einem Gnadenhof oder einer Pension los. 5.3.12: Dank der finanziellen Hilfe einiger Tierfreunde bin ich jetzt soweit, dass ich ohne grössere Probleme dank der Medikamente laufe. Nur das Anfassen durch den Menschen stellt für mich immer noch ein grosses Problem dar: Zu heftig waren die Schläge, die ich in der Vergangenheit auf die Wirbelsäule bekommen habe. Ich habe einfach Angst vor weiteren Schmerzen. Eines aber hat sich herausgestellt: Ich bin rudeltauglich, mit meinen Artgenossen verstehe ich mich. Vielleicht schaffe ich auf meine alten Tage doch noch einmal den grossen Schritt auf einen Gnadenhof? Noch ein langer Weg, aber vielleicht... Bei allen, die mich auf diesem Weg begleiten und unterstützen, sage ich schon einmal herzlichen Dank. 9.4.12: Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass Menschen etwas für einen alten Hund wie mich geben. Aber irgendwie muss ich mich getäuscht haben: Der Tierschutz konnte mich jetzt in einer Tierklinik vorstellen und richtig untersuchen lassen. Das war nur dank Ihrer Spenden möglich ! Vielen Dank !!! Die Röntgenbilder zeigten mehrere alte Anbrüche, die wohl auf die massiven Misshandlungen in der Vergangenheit zurückzuführen sind. Einige sind inoperabel, andere könnte man operieren. Dazu wäre aber eine intensive Nachsorge erforderlich. Diese aber ist derzeit nicht möglich bei mir: Mein Misstrauen zu den Menschen ist nach wie vor so gross, dass ich mich von niemandem anfassen lasse. So war es erforderlich, mich in Narkose in die Klinik zu bringen. Das, was ich in der Vergangenheit erlebt habe, war zu schrecklich, um es vergessen zu können. Dennoch bin ich im Moment kein unglücklicher Hund, da es mir so gut geht wie noch nie zuvor: Ich lebe in dem eingezäunten Garten mit Unterschlupf, werde nicht verfolgt, habe immer ausreichend Futter und Wasser. Das Problem der grossen Einsamkeit hat man auch in Angriff genommen: Bei mir ist jetzt Bigtic, ein 14jähriger Schnauzerrüde. Bei seinem Herrchen durfte er sich nur im Garten aufhalten. Vor 3 Jahren ist sein Herrchen gestorben; seitdem lebte er allein auf dem verwahrlosten Grundstück. Unregelmässig gaben die Nachbarn Essensreste und Wasser. Über die lange Zeit ist auch er scheu geworden. Jetzt wurde das Grundstück verkauft, er wurde entdeckt und der Tierschutz konnte und musste ihn einfangen. Wir beiden misstrauischen alten Herren verstehen uns bestens. Zumindest im Moment geht es mir ganz gut. Wichtig ist, dass ich täglich meine Schmerzmedikamente bekomme. Ich hoffe, dass es Hundefreunde gibt, die mich damit nicht im Stich lassen.... 27.4.2012: Wunder gibt es immer wieder: Ich habe ein endgültiges Zuhause gefunden. Aber ich muss alles erzählen: Nachdem mein Kumpel und ich bei einem ungarischen Tierfreund eine Notaufnahme gefunden hatten und wir zu unserem Pflegevater und seinem Hund Vertrauen gefasst hatten, überschlugen sich die Hiobsbotschaften: Unser Pflegevater ist krebskrank und muss immer wieder in die Klinik. Sein Wohnhaus ist baufällig und es wurde jetzt versteigert; das bedeutet, er wird trotz seiner Krankheit in Kürze obdachlos werden. Er hat sich über die Situation so aufgeregt, dass er einen Zusammenbruch erlitten hat. Die Einzige, die uns jetzt noch einmal täglich mit Futter versorgen konnte, war die ungarische Tierschützerin. Und dann kam das Unglück: Auf dem heruntergekommenen Gelände ist sie in einen Schacht gestürzt und sich schwere Kopfverletzungen und mehrere Rippenbrüche zugezogen und liegt ebenfalls im Krankenhaus. Für mich kam der frei gewordene Platz auf einem Gnadenhof in Österreich da gerade richtig: Ich darf bei meinem Pflegefrauchen zusammen mit 7 weiteren alten Hundefreunden bis an mein Ende bleiben. Ich verstehe mich mit den anderen bestens und vielleicht kommt ja auch noch das Vertrauen zu meinem neuen Frauchen. Der Tierschutz muss künftig nur noch meine Tierarztkosten und Medikamente bezahlen. So musste ich mich von meinem bisherigen Freund trennen und hoffe, dass dem Tierschutz für ihn auch noch so eine gute Lösung einfällt. Ich konzentriere mich jetzt auf mein neues Zuhause und sage allen, die mich mit Spenden unterstützt haben, vielen herzlichen Dank. Ich hoffe, dass Sie mich auch in Zukunft nicht vergessen werden... | ||